Vier Grundbedürfnisse deines Hundes und wie sie die Leinenführigkeit beeinflussen – Teil 4 Territorialinstinkt

von Marion Huber | Juni 4, 2021

Hunde leben in Territorien. Es ist ein durch Markieren gesichertes und abgegrenztes Gebiet, in dem man jagt, schläft, sich fortpflanzt, spielt und viele andere Dinge macht, die man als Hund eben so macht. Ein eigenes Territorium sorgt für Sicherheit. Jeder Hund hat das Bedürfnis nach Abgrenzung und Sicherheit. Auch wir Menschen schützen unseren Besitz durch Gesetze, Zäune, Passwörter usw. Dringen Fremde unerlaubt in dieses Revier ein bedeutet dies Gefahr, denn es dringen nur Individuen in fremde Territorien ein, die keine eigenen Sicherheiten haben und welche benötigen.

Territoriales Verhalten
👉 markieren
👉 schnüffeln
👉 hinlaufen zu/kontrollieren/begrenzen von Menschen und Hunden („Der will nur hallo sagen“, „Der will nur spielen“, „Der tut nix“)
👉 Imponierverhalten (Schwanzwedeln, T-Stellung, Rempeln, Galoppieren, Lauern usw.)
👉 aggressives Verhalten gegen Artgenossen und Menschen
👉 aggressives Verhalten gegen und (ver)jagen von Artgenossen, Menschen, Fahrrädern, Autos, Kindern …
👉 bellen und zur Tür rennen, wenn es klingelt

Welches Verhalten zeigt sich an der Leine?
👉 ständiges Markieren
👉 Nase nur am Boden
👉 Hund möchte an manchen Stellen nicht weitergehen
👉 nervös
👉 aggressives Verhalten gegen Artgenossen, Menschen sich bewegende Objekte

Aggressives Verhalten gegen Artgenossen, und auch gegen Menschen, ist erstmal keine Verhaltensstörung. Es signalisiert aber, dass sich dein Hund in seiner Sicherheit bedroht fühlt. Auch Nervosität, ständiges Markieren und Schnüffeln können ein Zeichen für territoriale Verunsicherung sein.

✔Fazit: Hat dein Hund an der Leine Probleme mit territorialen Reizen und zieht deshalb oder ist unaufmerksam? Dann meide diese erstmal. Die Probleme hat er übrigens auch ohne Leine, nur zeigen sie sich dort anders. Gestalte deine Ausflüge mit ihm so, dass er Vertrauen zu dir entwickelt und sich gut von dir beschützt fühlt. Wenn du ihm das klar machen kannst, wird er es nicht mehr für nötig halten aggressiv auf seine Umwelt zu reagieren. Schütze ihn an der Leine und natürlich auch ohne Leine vor Übergriffen anderer Hund oder Menschen. Zwinge ihm Sozialkontakte nicht auf. Dein Hund hat nicht das Bedürfnis ständig auf Artgenossen zu treffen. Meide die klassische Hundewiese. Unkontrollierte und chaotische Situationen, in die keiner eingreift, weil sie nicht verstanden werden, sind nichts für dich und deinen Hund. Außerdem solltest du deinen Hund räumlich, also territorial mehr eingrenzen, so dass er sich nicht verantwortlich für euren Lebensraum fühlt und du ihn damit nicht zusätzlich verunsicherst.

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