Vier Grundbedürfnisse deines Hundes und wie sie die Leinenführigkeit beeinflussen – Teil 1 Sexualinstinkt
Der Hund ist ein sozialer Beutegreife. Um das Überleben zu sichern ist er mit vier grundlegenden Instinkten/Bedürfnissen ausgestattet:
Sexualinstinkt, Sozialinstinkt, Jagdinstinkt und Territorialinstinkt. Diese Instinkte prägen das Zusammenleben mit dem Hund. Instinkte können nicht ausgelöscht werden. Auch der domestizierte Hund, der rundum versorgt ist, hat diese Bedürfnisse und möchte sie ausleben. Werden diese Bedürfnisse nicht auf artgerechte Weise ausgelebt, können Frustrationen und Probleme im Zusammenleben mit dem Hund entstehen.
In einer kleinen Serie möchte ich dir kurz erklären was diese Instinkte für die Leinenführigkeit bedeuten und wie du die Bedürfnisse deines Hundes eventuell sogar für dich nutzen kannst.
Der Sexualinstinkt
Er dient der Fortpflanzung und Arterhaltung und kann je nach Ausprägung, Alter, Erfahrung, Status im Rudel, Stressoren und Umwelteinflüssen zu folgendem ungewünschtem Verhalten führen:
👉 Gesteigertes Konkurrenzverhalten oder Aggression gegenüber dem gleichen Geschlecht
👉 starkes Interesse am anderen Geschlecht, was dazu führen kann, dass die Nase nur noch am Boden ist um den Geruch anderer Hündinnen oder Rüden aufzunehmen
👉 mangelnde Konzentrationsfähigkeit
👉 Weglaufen
👉 Gesteigertes territoriales Verhalten
👉 Belästigen von Hündinnen
👉 hormonelle Schwankungen im weiblichen Zyklus
Was kann das für das Verhalten an der Leine bedeuten?
Dein Hund zieht in die Leine, möchte nicht mehr weiter oder ist unkontrolliert aus folgenden Gründen:
👉 verunsichert, ängstlich, aggressiv an der Leine durch ständiges Eindringen in das Territorium der Konkurrenz oder umgekehrt
👉 zieht stark in die Leine, da unkonzentriert und nicht ansprechbar, weil nur noch mit Sexualverhalten in Form von Markieren, Revierkontrolle und Erschnüffeln des anderen Geschlechts beschäftigt
👉 Leinenaggression, da er vielen potentiellen Konkurrenten begegnet, oder zum anderen Geschlecht hin möchte
Es ist ein ständiges Zurechtweisen und Korrektur nötig, damit der Hund kontrolliert an der Leine geht.
✔ Fazit: Durch die große Dichte der Hundepopulation ist es für unseren Familienhund nicht mehr möglich ein normales Sexualleben zu führen. Dies kann zu Problemverhalten führen. Wenn es nicht gelingt durch Ausschöpfung aller erzieherischen Mittel Einfluss auf seinen Hund und sein Sexualverhalten zu nehmen, sollte man zumindest über eine Kastration nachdenken, um seinem Hund weiteren psychischen und körperlichen Stress zu ersparen.
PS: Wenn du magst, besuche doch mal meine Rubrik Online-Angebote. Da findest du zum Beispiel den Vortrag „Hündisch für Hundehalter“ oder mein Buch „Böser Hund – Aggression gegen Artgenossen und was Sie dagegen tun können“. Du kannst dich auch gerne für meinen Coachingbrief anmelden. Dann erfährst du immer ganz aktuell, wenn es was Interessantes für dich rund um das Thema Hundeerziehung gibt.