Fühlst Du Dich auch nicht verstanden?

Fühlst Du Dich auch nicht verstanden mit Deinem Hund?

Vielen meiner Kunden geht es so bevor sie zu mir kommen. Sie waren häufig schon in anderen Hundeschulen, aber da wurden sie mit ihrem Hund und der dazugehörigen Problematik nie so richtig abgeholt und fühlten sich nicht verstanden. Bei Leinenpöbeln bekamen sie oberflächliche Tipps wie zum Beispiel ein Halti zu benutzen. Bei schlechter Leinenführigkeit wurde das allseits beliebte Leckerchentraining bemüht. Oder beim Bellen an der Haustür wurde vorgeschlagen eine Wasserspritzpistole zu benutzen.

Aber damit wurde nicht das Problem gelöst.

Nach kurzer Zeit war das Wasser egal und der Schreck verflogen, das Leckerchen uninteressant und das Halti nicht dabei und das Problem wieder da. Bei den genannten Vorgehensweisen handelt es sich um Symptombekämpfung oder Dressur, aber Erziehung findet auf dieser Ebene nicht statt. Das Problem wird, wenn überhaupt nur an der Oberfläche berührt und so nicht richtig gelöst.

Teilweise kommt für den Hund sogar noch ein weiteres Problem hinzu.

Vertrauen wird enttäuscht und Kompetenz in Frage gestellt.

Möchtest Du endlich weg von diesen oberflächlichen Methoden? Möchtest Du wirklich lernen, was Dein Hund braucht? Möchtest Du wissen, wie Du ihm gerecht werden kannst, ihn lernst richtig zu verstehen? Möchtest Du vielleicht sogar das, was Du schon über Hunde weißt für eine spätere Laufbahn als Dog Coach auf einer höheren Ebene vertiefen und erweitern?

Dir geht es nicht darum Deinem Hund sitz, platz, fuß beizubringen, denn das kann er schon.

Sondern Du möchtest tiefes Vertrauen, und eine Beziehung auf einem ganz anderen höheren Level, damit Du die Herausforderungen, die Du mit Deinem Hund hast endlich lösen kannst. Du möchtest endlich wissen, was vertrauensvolle, kompetente Führung bedeutet und sie deinem Hund geben. Du möchtest seine Bedürfnisse achten und so eine tiefe innige Beziehung zu ihm aufbauen, um Deinen Hund in schwierigen Situationen anleiten zu können. Du möchtest, dass er ausgeglichener ist und Dir ruhig an der Leine folgt, auch wenn andere Hunde kommen.

Die Suche hat ein Ende!

Mit meiner Ausbildung zum Profi für vertrauensvolle Hund-Mensch-Bindung bekommst Du genau das Wissen von mir, was Du benötigst, um ein tiefes inniges Band zwischen Dir und Deinem Hund zu knüpfen, was Dich alle Problemsituationen souverän mit ihm meistern lässt.

Wenn Du Interesse hast wirklich in die Tiefe zu gehen, Dich und Deinen Hund auf ein neues, wirklich anderes und sehr erfüllendes Beziehungs-Level zu heben, dann melde Dich jetzt zu einem Erstgespräch zu meiner 6-monatigen, durch mich persönlich begleiteten Online-Ausbildung zum Profi für vertrauensvolle Hund-Mensch-Bindung an. Qualifiziere Dich für den Ausbildungsstart im September 2023 und tauche ein in eine ganz neue, wunderbare Beziehung zu Deinem Hund.

 

Ich will mehr …

Geht es dir auch so? Momentan sehe ich ganz viel Werbung in den sozialen Medien für Weiterbildungen oder Ausbildung zum Thema Hundeerziehung.

Das ist toll, da das zeigt, dass es Hundebesitzern immer wichtiger wird, sich mit ihrem vierbeinigen Schützling auch wirklich intensiv zu befassen.

Und es zeigt natürlich auch, dass da draußen Hundetrainerinnen und Hundetrainer sind, die Wert auf eine fundierte Ausbildung legen und sich weiterbilden wollen, um besser helfen zu können.

Aber eine Sache fehlt mir, bei den meisten dieser Angebote – der Tiefgang. 

Es bleibt alles an der Oberfläche. Du lernst wie du bei einem Hund Grundsignale wie sitz, platz und fuß konditionierst. Lernst etwas über die Anatomie des Hundes und die Krankheiten. Vielleicht auch über Gesetze. Ein wenig §11 TierSchG und die ein oder andere Trainingsmethode. Ein bisschen über Ausdrucksverhalten …

Nicht, dass das kein wichtiges Grundlagenwissen wäre, aber um was es wirklich bei der Hundeerziehung oder dem Lösen von Verhaltensproblemen geht, das erfährt man dort nicht. Da fehlt es diesen Angeboten einfach an Tiefgang.

Dein Hund kommt nicht zurück, weil du ihn dressiert hast auf das Signal „hier“ zu hören. Das kennen die meisten Hunde, kommen aber trotzdem nicht. Er kommt zurück weil er dir vertraut, Sinn in deinen Handlungen sieht und er weiß, dass du für Sicherheit sorgen kannst und ihn verstehst.

Und überall die falsch verstandene positive Verstärkung, und die Annahme das würde Probleme lösen. Der Mensch degradiert zum emotionslosen Leckerchenautomat und der Hund zur dummen Fressmaschine.

Wo bleibt da bitte schön das Soziale. Wer erklärt dem Hund, dass es nicht notwendig ist den Besuch zu beißen? Das Leckerchen ist es nicht, dass den Hund von der Harmlosigkeit des Eindringlings überzeugt. Und auch nicht das freundlich geträllerte „fein gemacht“. 

Es ist das Verhalten seines Menschen als Vorbild im Alltag, in der verunsichernden Situation und ihm gegenüber, das ihn überzeugen könnte.

Sein Mensch versteht ihn aber scheinbar gerade nicht, da er ihm nervös Futter zusteckt und den Besuch trotzdem reinlässt.

Ist es wirklich ein Bedürfnis des Hundes so mit seinem Sozialpartner Mensch zu kommuniziere? Ist das überhaupt Kommunikation? Braucht er das so?

Und dann gibt es noch die Anderen. Die dem eigentlichen Problem ein weiteres Problem hinzufügen. Die mit den Wasserflaschen, den Korrekturen im falschen Augenblick und dem verbissenen Drill.

Aber auch da: kein Verständnis dafür, was wirklich in der Hundeseele vor sich geht, und wie man den Hund in einer schwierigen Situation abholt und dazu bringt einem zu folgen und angebotene Führung auch anzunehmen.

Meines Erachtens fehlt bei allen Angeboten etwas ganz Grundlegendes. Es fehlt die Ausbildung zur sozialen und psychologischen Kompetenz. Es fehlen schlüssige Antworten auf die Frage, was der Hund wirklich fühlt, was ihn dazu bringt sich so zu verhalten wie er sich gerade verhält und was er braucht um sich anders zu verhalten. Hast du diese Antworten und damit die soziale und psychologische Kompetenz, dann kannst du ihn wirklich nachhaltig anleiten und Problemverhalten klären. Dann versteht auch er und lässt den Besuch rein, auch wenn das so gar nicht seinen Genen entspricht.

Willst du auch wie ich mehr?

Du willst mehr Tiefgang, da du mehr Tiefgang hast? 

Ich biete dir genau das in meiner Ausbildung zum Profi für vertrauensvolle Hund-Mensch-Bindung.

Du erfährst wissenschaftlich fundiert, verständlich und logisch mit welchen Bedürfnissen dein Hund ausgestattet ist. Was diese Bedürfnisse für ein Verhalten erzeugen und wie du mit dem Wissen um diese Bedürfnisse Problemverhalten bei deinem eigenen Hund und bei den Hunden deiner Kunden auflöst.

Wenn du mehr willst: Hier lang!

Dein Hund ist aber dominant!

Hat Dir schon mal jemand gesagt, Dein Hund sei dominant?


Beispielsweise, weil er zuerst die Türschwelle überschreitet oder Du dir nichts dabei denkst, wenn Du mit Deinem tierischen Freund abends auf der Couch kuschelst? Wurde Dir die Geschichte erzählt, dass der Vierbeiner als instinktgesteuertes Tier vorhat, Dich zu dominieren, weil er die Weltherrschaft anstrebt? Wurden Dir schon gutgemeinte Ratschläge erteilt, wie Du das machthungrige Gebaren im Keim erstickst?

Vom Alphawurf und einer Rolle rückwärts durch die Zeit.

Bis heute geistert der Unterwerfungstrick durch das kollektive Bewusstsein und traumatisiert Hundeseelen. Hauptsache, es ist klar, wer der Chef ist.
Aber auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Gegenwart rufen in manchen Lebenssituationen trotz positiver Verstärkung negative Fragen auf. Erschwerend kommt hinzu, dass es sich im Laufe der letzten Jahrzehnte etabliert hat, dogmatisch in Schwarz-Weiß-Kategorien zu denken.

Alte, weiße Alpha-Wölfe, die sich in Wattebällchen verbeißen.
Die Hundeerziehung im Wandel. Die Probleme in der alltäglichen Welt von Hund und Halter schwinden dadurch nicht.

Heute scheint es dagegen im Kontrast zu früheren Vorstellungen völlig unwichtig, wer zuerst durch welche Türen marschiert beziehungsweise wer die Couch für ein Statussymbol hält. Wenn Du zu deinem Hund beherzt „Nein“ sagst, kann es sogar passieren, dass Du von manchen Leuten schräg angeschaut wirst. Genau so, als hättest du nicht bloß eine Korrektur durch ein Wort gesetzt, sondern den Alphawurf praktiziert.

Diese Entwicklung halte ich für bedenklich, weil diese Extreme, die sich scheinbar aus wissenschaftlichen Theorien heraus abkoppeln und ein Eigenleben entwickeln, genauso wenig dem besten Freund des Menschen gerecht werden, wie alte, verstaubte Machtdemonstration.

Dominant sein oder nicht sein. Das ist hier die Frage.

Die Antwort bekommst Du bei Interesse in meiner Online-Ausbildung zum Profi für vertrauensvolle Hund-Mensch-Bindung. Lerne 6 Monate lang mit Spaß und Abwechslung in der Gruppe, genieße persönlichen Support, und profitiere von der Wissensplattform im Web. Aha-Momente dominieren.

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Gefahr auf der Hundewiese – Will der wirklich nur spielen?

Sonntagvormittag. Die Sonne lacht. Ein wunderbarer Tag. Du bist mit deinem Hund Oskar im Hundeauslaufgebiet der Region unterwegs. Alles ist heute unterwegs, da das Wetter so schön ist. Herrlich! Ihr trefft total viele nette Menschen mit ihren netten Hunden. Es wird wild gespielt und durch die Gegend getollt. Es ist eine Freude den Hunden beim wilden und ausgelassenen Spiel zuzuschauen. Endlich ohne Leine. Endlich den Hund mal laufen lassen können. Auch die Hundeschule sagt, dass Hundebegegnungen wichtig für Oskars Sozialisierung sind. Als ihr nach Hause kommt sind alle zufrieden. Oskar sinkt todmüde und erschöpft in sein Körbchen und du bist zufrieden ihm dieses schöne Erlebnis ermöglicht zu haben.

Aber stopp! Sind Hundebegegnungen immer gut und immer wertvoll und eine ideale Freizeitbeschäftigung für deinen Hund?

Ist Oskar so müde, weil er so ausgelassen gespielt hat und zufrieden ist, oder ist Oskar vielleicht müde, weil ihn die Kontakte, die er hatte, so unter Stress gesetzt und erschöpft haben.

Dazu schauen wir uns am besten mal an zu welcher Gattung Tier der Hund zählt. Wie der Wolf, und übrigens auch wie der Mensch, ist der Hund ein in einem sozialen Verband lebender, territorial veranlagter Beutegreifer. Ein sozialer Verband dient der gemeinsamen Ressourcensicherung, der Unversehrtheit und Sicherheit im eigenen Territorium. Der soziale Verband beim Hund ist das Rudel. Zum Rudel zählen keine Fremden. Fremde stellen eine potenzielle Gefahr dar, denn sie könnten auch Interesse an den benötigten Ressourcen haben und sie dem Rudel streitig machen.

Auch wenn der Hund in unseren Breiten nicht mehr wild lebt, hat er dennoch diese Veranlagung. Auch wir haben diese Veranlagung. Wir ziehen Zäune um unser Haus, schließen die Tür ab und mögen es nicht, wenn uns einer unsere Ressource Frau/Mann, Kinder, Essen, Auto oder Geld stiehlt. Die Familie ist unser Rückzugsort. Dort erleben wir Sicherheit. Fremde müssen wir erste einmal kennenlernen und abchecken, um Vertrauen zu fassen, um sie in unser Haus (Territorium) zu lassen. Sie stellen eine Gefahr und Unsicherheit dar.

Was bedeutet das nun für den Sonntagsspaziergang zur Hundewiese? Was bedeutet das für den Kontakt von Oskar zu fremden Artgenossen?

Du wirst es schon ahnen, dass es bei Hunden ähnlich ist wie bei uns Menschen. Das kann dann auf der Hundewiese wie folgt aussehen:

Um die unsichere, unbekannte Situation in den Griff zu bekommen, versucht die eine Sorte Hund den Eindringling zu kontrollieren und läuft hin, der andere geht dem ganzen am besten direkt aus dem Weg und tut so als sei er nicht da. Der eine macht das in dem er unauffällig weiter geht und andere Hunde ignoriert und lieber schnuppert. Der nächste denkt sich ich zeige direkt mal was ich drauf habe, trabt in Imponierhaltung zu seinem Gegenüber und rempelt diesen mal an, was man schnell als Spiel fehlinterpretieren kann. Auch das häufig gesehene Jagdspiel was von vielen Hundebesitzern freudig mit einem Lachen begleitet wird, ist in den wenigsten Fällen wirklich zum Lachen, sondern dient dazu Eindringlinge zu verscheuchen und körperliche Stärke zu zeigen. Und auch der Hund der schwanzwedelnd, etwas distanzlos und plump auf andere Hunde zuläuft, der Klassiker „Der will nur spielen“, hat ein Bedürfnis nach Sicherheit. Drück sich aber ungeschickt in aufdringlichem, andere Hunde provozierendem Spielverhalten aus, obwohl er doch nur beschwichtigen möchte um die Situation zu entschärfen. Er erreicht damit aber oft das Gegenteil, da er einen Kampf heraufbeschwört oder einen anderen Hund fürs Leben traumatisiert.

Ich sehe selten Begegnungen unter fremden Hunden die wirklich entspannt sind.

Meistens sind sie territorial oder einseitig sexuell geprägt. Das kann sich im Laufe des „Gesprächs“ ändern, aber auch unter Hunden, die sich kennen kann es immer noch sehr angespannt zugehen.

Der Besuch im Hundeauslaufgebiet ist daher für viele Hunde ein Spießrutenlauf, und für „Der will nur spielen“ ein stressiges Kontrollritual.

Das heißt nicht, dass ich Hundebegegnungen grundsätzlich ablehne. Im Gegenteil, sie können für deinen „Oskar“ tatsächlich sehr bereichernd sein. Du solltest aber sehr bedacht auswählen. Idealerweise triffst du dich mit Hunden, bei denen du vermutest, dass eine Freundschaft daraus entstehen könnte. Das am besten zuerst einmal ohne andere Hunde und in einem neutralen Gebiet, also nicht im Garten oder gar Haus. Hingegen lehne ich es ab, seinen Hund einfach so zu anderen zu lassen. In erster Linie bist du sein Rudel und er braucht deinen Schutz, um sich sicher zu fühlen. Lasse generell keinen wahllosen Kontakt zu fremden Hunden zu. Wir hopsen auch nicht jedem in den Arm und wollen mit allen Menschen auf der Straße spielen, oder gar von Wildfremden bedrängt werden. Und wir mögen auch nicht alle Menschen, die uns täglich begegnen, sondern wir sind mitunter aus gutem Grund sehr wählerisch.

Sieh deinen Hund als das was er ist. Er ist ein in einem sozialen Verband lebender, territorial veranlagter Beutegreifer.

Hundekumpels sind toll, aber eine Freundschaft muss sich entwickeln. Alles andere ist erst einmal distanzlos und auch bedrohlich.

Auf der Hundewiese verspielst du dir oft die Chance eine tiefe Beziehung mit deinem Hund aufzubauen und du missbrauchst unter Umständen sogar Vertrauen, da du es bist der ihn immer wieder in unangenehme, prekäre Situationen bringt. Also agiere bedacht und meide die Auslaufgebiete lieber, da es dort mitunter sehr chaotisch zugeht.

Du möchtest deinen Hund noch besser kennenlernen? Wissen, was er dir mitteilen möchte, wie man Hundebegegnungen richtig deutet und in schwierigen Situationen reagiert? Dann schau dir meinen Vortrag Hündisch für Hundehalter an.

Mein Nummer-eins-Tipp bei Hundebegegnungen

Du kennst das vielleicht. Du bist mit deinem Hund unterwegs. Ihr geht einen Waldweg entlang. Plötzlich taucht um die Kurve ein anderer Hund mit Mensch an der Leine auf. Du wirst nervös, nimmst die Leine etwas kürzer. Du erinnerst dich, wie dein Hund bei der letzten Begegnung mit Hunden an der Leine getobt hat und du verständnislose Blicke geerntet hast. Zu allem Übel wärst du beinahe noch gefallen. Aber heute wird er schon nicht so einen Zauber machen – hoffst du. Der andere Hund sieht ja auch ganz harmlos aus. Wird schon gut gehen. Und jetzt querfeldein zu gehen, sieht ja auch irgendwie doof aus. Du wirst dennoch unsicher. Die zwei kommen immer näher. Der andere Hund interessiert sich null die Bohne für deinen Hund, dafür interessiert sich aber deiner für ihn. Er geht nach vorne in die Leine, fängt an den anderen Hund zu fixieren, der ihn aber immer noch nicht anschaut. Deiner wird immer fokussierter und nimmt eine geduckte Haltung ein. Keine Chance mehr ihn anzusprechen.  Wie peinlich. 🙄 Nicht schon wieder so eine Nummer. Das war doch früher nicht so. Du versuchst fröhlich zu bleiben und gehst weiter. Noch zehn Meter. Jetzt gibt dein Hund alles. Er knallt in die Leine. Bellt und zieht zu dem anderen Hund hin. Hund und Halter machen einen entsetzten Sprung zur Seite. Im letzten Moment bekommst du deine Bestie gehalten und ziehst sie zurück. Kopfschüttelnd geht der Spaziergänger mit seinem Hund an dir vorbei und ruft dir noch zu, dass du dir doch keinen Hund anschaffen solltest, wenn du den nicht im Griff hast. Du bist frustriert. Ziemlich frustriert. Jetzt bloß nicht heulen. Auf dem Rückweg zum Auto fängst du dich aber wieder und versprichst dir und deinem Hund, dass du dich beim nächsten Mal nicht so ungeschickt anstellst und die Situation besser managest. Du wirst das beim nächsten Mal schon hinbekommen. Wie genau du das machen willst weißt du aber nicht wirklich.

Und genau hier setzt mein Nummer-eins-Tipp bei Hundebegegnungen an der Leine an: Dein Hund muss nicht am anderen Hund vorbei, wenn ihm Hundebegegnungen Probleme bereiten! Und du musst da auch nicht durch.

Und offensichtlich bereiten Sie ihm Probleme, sonst würde er nicht mit Getöse und Gebell in die Leine springen. Er möchte sich den anderen vom Leib halten. Und wenn ihr nicht ausweicht, muss er angreifen, oder zumindest so tun als wäre er sehr gefährlich. Daher sorge erstmal dafür, dass er sich nichts vom Leib halten muss und vermeide diese Situationen. Todesmutig in die nächste Hundebegegnung zu rennen bringt dir und deinem Hund jetzt nichts.

Eigentlich ist dieser Tipp schon fast zu banal.

Aber in meinem Hundeschulalltag erlebe ich immer wieder, dass Kunden, wenn ihr Hund an der Leine Probleme bei Hundebegegnungen macht zu viel Druck aufbauen. Da heißt es dann „aber ich kann doch nicht immer die Straßenseite wechseln“, oder „ich möchte aber jetzt nicht extra dafür umdrehen“, und noch einer „der andere Hund macht doch gar nichts. Der muss das jetzt aber mal lernen.“

Das Problem ist aber, er lernt dabei gar nichts. Und noch schlimmer, er hält dich wahrscheinlich für sehr unvorsichtig. Dadurch kommt man aber der Lösung keinen Schritt näher. Eventuell verschlimmert man das ganze dadurch sogar nur noch. Denn dein Hund scheint ja offenbar noch nicht zu wissen, dass die Situation ganz harmlos ist.

Daher meine Empfehlung: nimm erst einmal den Druck raus. Meide Situationen wo eine direkte Konfrontation stattfindet.

Dann finde heraus auf welche Distanz dein Hund sich noch ruhig verhält. Das ist dein Ausgangspunkt, von dem aus du ein neues Verhalten an der Leine etablierst und deinem Hund, und auch dir, neue Sicherheit an der Leine gibst. Dort festigst du das ruhige Verhalten. Du zeigst deinem Hund wie man Ärger vermeidet, in dem man einen Bogen schlägt, umdreht, einen anderen Weg sucht und nicht frontal auf das Gegenüber zugeht, sondern ausweicht und somit die Situation entschärft. Du bleibst souverän und führst sicher. Aufregung ist unangebracht. Wenn das gut läuft kannst du dich der Situation wieder einen Schritt annähern.

Aber das aller wichtigste: Ihr müsst da nicht vorbei, wenn es zu eskalieren droht!

Sonst ist das was ihr euch mühsam aufgebaut habt ganz schnell wieder kaputt. Das ist mein Nummer-eins-Tipp, den ich dir geben kann.

Es gibt aber noch viele andere Tipps und das Üben hört natürlich nicht an dieser Stelle auf. Das Ziel ist ja irgendwann dann doch mal wieder an anderen Hunden locker vorbeizugehen. Wie es weiter geht kannst du in meinem Buch „Böser Hund“ nachlesen.

Hilfe mein Hund ist nicht zu bändigen! – Anregungen für einen ausgeglicheneren und ruhigeren Hund

Vor über zwanzig Jahren, als das bei mir mit den Hunden anfing, hatte ich genauso einen Hund, wie du ihn vielleicht gerade hast. Scully, eine große, junge und kräftige Riesenschnauzer-Mix-Hündin. Sehr temperamentvoll und impulsiv. Draußen an der Leine kaum zu bändigen. In der Hundeschule, ja auch ich war da mal, ein ständiges Springen, in die Leine beißen und sogar Attackieren. Hunde, Menschen und andere Reize ein Chaos. Sie bellte laut und aufgeregt, zog exzessiv in die Leine und wenn man nicht aufgepasst hat, lag man. Scully hat mich oft an meine Grenzen gebracht, aber dadurch habe ich viel gelernt und ich weiß was du gerade durchmachst. 😅 Und auch heute, im täglichen Umgang mit meinen Kunden, ist diese Sorte Hund häufig anzutreffen. Du bist also nicht allein. 😉

Aber lass mich dir zuvor erklären, warum dein Hund so ist, wie er ist.

Es spielen nämlich viele Faktoren eine Rolle. Dein Hund ist wahrscheinlich jung, er gehört vielleicht einer etwas komplizierteren Rasse an, er bringt eine nicht optimale Vergangenheit mit sich, das Umfeld in dem er lebt trägt zur Unruhe bei, die vererbten Gene sind nicht optimal und sorgen für eine niedrige Frustrationstoleranz … der Einfluss auf das Verhalten deines Hundes ist multifaktoriell, wie man so schön sagt. Aber vor allem ein Faktor spielt eine sehr wesentliche Rolle in diesem Zusammenhang:  nämlich du als Halter. Das ist nicht schlimm. Ich finde das sogar gut, da du so Einfluss hast Du kannst dich und die Situation verändern. Klar ist es was anderes einen Mix aus dem Tierschutz adoptiert zu haben, stolzer Besitzer eines Terriers zu sein oder einen Golden Retriever mit glücklicher Kindheit sein Eigen zu nennen. Aber auch die vermeintlich „einfachen“ Rassen erziehen sich nicht von allein, und du trägst im großen Maße zum Verhalten deines Hundes bei. Eine Schlüsselrolle in diesem Zusammenhang spielt die sogenannte Impulskontrolle oder auch Frustrationstoleranz. Dein Hund muss von dir lernen sich zu beherrschen. Kann er das, wird aus deinem impulsiven, überdrehten Hund einer der abwarten kann, dir aufmerksam an der Leine folgt und dich ohne unangenehme Zwischenfälle überall mit hinbegleiten kann.

Daher habe ich heute jede Menge Anregungen für dich wie du dieses Problem meisterst und die du sofort umsetzen kannst.

🦴 Setze drinnen Grenzen. Du solltest auf jeden Fall über Regeln im Haus nachdenken. Dabei geht es darum sinnvoll Tabus zu setzen und deinen Hund in seiner Bewegungsfreiheit einzuschränken. Besuch an der Tür anspringen oder dir Schritt auf Tritt zu folgen, solltest du verbieten. Dazu gehört das Benutzen einer Hundebox bzw. das Etablieren eines festen Liegeplatzes.

🦴 Setze draußen Grenzen. Der Freilauf ist eingeschränkt und keine Selbstverständlichkeit. „Hallo sagen“ zu fremden Menschen oder Hunden findet nicht statt. Wenn Kontakt stattfindet, dann in kontrolliertem Rahmen. Idealerweise werden Hundefreundschaften angebahnt und gepflegt. Den „ungezwungene“ Kontakt mit jedem auf der Hundewiese solltest du unterlassen.

🦴 Setze deine Grenzen klar und deutlich. Scheue dabei auch nicht vor Berührungen und Körperlichkeit zurück. Sei glaubwürdig. Schau mal, wie ältere, erfahrene Hunde das mit den jungen, rüpeligen Hunden machen. Da wird räumlich begrenzt, geknurrt, auch mal geschupst und geschnappt. Das ist Kommunikation unter sozialen Beutegreifern. Es gehört zu einem Leben in einem sozialen Verband dazu sich auch mal in einem Konflikt durchzusetzen. Höre auf dein Bauchgefühl. Lass dich nicht dadurch verunsichern, dass es jetzt überall modern ist von der positiven Verstärkung zu reden und das dein Hund mit dir kein negatives Erlebnis haben darf. Das hat nichts mit Erziehung zu tun, sondern ist konfliktscheu, unklar und führt zu nichts, sondern es trägt nur noch zum Chaos bei.

🦴 Es gibt feste Ruhephasen. Dabei ist das Haus Ruhezone. Dort wird nicht ständig rumgerannt, an der Küchentür gewartet, den Kindern im Garten nachgehetzt und dein Toilettengang kontrolliert. Ein gutes Hilfsmittel ist dabei die oben erwähnte Hundebox als Liege- und Schlafplatz.

🦴 Sei Vorbild. Bleibe in den Situationen, die deinen Hund aufregen ruhig und gelassen. Gib vor was an Stelle dessen zu tun ist. Z.B. weitergehen, oder einfach nur ruhig bleiben. Du hältst deinen Hund zurück und gibst Führung vor. Ich wiederhole mich, aber dennoch: Lass ihn nicht überall hin und ständig freilaufen.

🦴 Biete die richtige Beschäftigung. Beschäftige deinen Hund unter kontrollierten und ruhigen Bedingungen. Hier bietet sich Apportieren, Sucharbeit und weitere Beschäftigung, die an das natürliche Jagdverhalten anknüpft.

🦴 Mache die richtigen Übungen mit deinem Hund. Dazu zählt das Abwarten beim Abschalttraining und das Aufbauen von Zusammenarbeit bei den gemeinsamen Gassirunden.

🦴 Fördere respektvolles Spiel. Spiele keine körperlichen und ruppigen Spiele mit deinem Hund. Zum Beispiel das Rangeln, Zerren und Raufen macht zwar vielen Hunden Spaß ist aber pädagogisch fragwürdig. Vor allem solltest du dies unterlassen, wenn dein Hund dich anspringt, in die Leine beißt, kneift und rempelt.

🦴 Suche kontrolliertes Spiel unter Artgenossen. Nutze das Spiel deines Hundes mit seinesgleichen dazu ihm Rücksicht, Respekt und Empathie zu erklären. Wildes Toben ohne Grenzen und körperliche Kontrolle ist nicht zielführend und dein Hund festigt sein impulsgesteuertes, rücksichtloses Verhalten in diesem Spiel nur. Spielen und Toben ja, aber nicht zu wild. Sondern angeleitet und für beide Seiten angenehm. Bedenke: Im Spiel wird Verhalten fürs Leben eingeübt. Überlege ganz genau, was dein Hund für die Zukunft lernen soll.

🦴 Übe Leinenführigkeit mit Körpersprache und über jagdliche Orientierungsspiele, wie Anschleichen und konzentriert Blickkontakt aufnehmen, und zwar ohne Leckerchen.

🦴 Mit Leckerchen findet keine Erziehung statt. Die Gabe von Leckerchen schürt unter Umständen das nervöse Verhalten deines Hundes, da er in ständiger Erwartung einer Belohnung ist.

🦴 Ein letzter Tipp. Wenn du das Gefühl hast, dass nichts hilft und dein Hund sich trotz aller Maßnahmen sehr ungewöhnlich verhält, lass sicherheitshalber eine Gesundheitscheck machen. In manchen Fällen kann sich hinter einer starken Impulsivität und großer Aufgeregtheit eine Krankheit, wie z.B. eine Schilddrüsenfehlfunktion verbergen. Das solltest du bei deinem Tierarzt abklären.

Und nun viel Spaß beim ausprobieren meiner Tipps!

 

Wenn du magst, besuche doch mal meine Rubrik Online-Angebote. Da findest du zum Beispiel den Vortrag „Hündisch für Hundehalter“ oder mein Buch „Böser Hund – Aggression gegen Artgenossen und was Sie dagegen tun können“. Du kannst dich auch gerne für meinen Coachingbrief anmelden. Dann erfährst du immer ganz aktuell, wenn es was Interessantes für dich rund um das Thema Hundeerziehung gibt.

Ein Hoch auf den dominanten Rudelführer! – Warum Dominanz besser ist als ihr Ruf.

Vielleicht kennst du ja auch folgende Erziehungsvorschläge von Hundetrainern wie den martialischen Alphawurf, den man anwenden soll, wenn der Hund den Gehorsam verweigert, damit er gleich weiß wer das Sagen hat. Oder die Sprüche in die Richtung, dass das ein dominanter Rüde sei, wenn er nicht sofort auf Befehl ins „sitz“ schnellt und man doch mal seine Stellung im Rudel überdenken solle. Oder, dass man ein dominantes Tier erstmal brechen muss, um es dann später wieder aufzubauen, damit es sich einem nicht widersetzt. Tatsächlich gibt es noch immer diese Einstellung in der Hundeerziehung, dass der Hund ein triebgesteuertes zur Rudelherrschaft aufstrebendes Tier ist, dass dominiert werden muss, wenn man von ihm nicht dominiert werden möchte, und zwar mit allen Mitteln.

Zugegebenermaßen kann diese Form der schwarzen Pädagogik nicht nur einen Hund traumatisieren, sondern den Hundebesitzer gleich noch mit, und hat natürlich auch nichts mit artgerechter und einfühlsamer Hundeerziehung zu tun. Daher habe ich ein gewisses Verständnis dafür, dass man nur bei dem Wort Dominanz Hautausschlag oder Schlimmeres bekommen kann. Und ganz ehrlich, ja, auch mir gefällt dieses Wort nicht wirklich.

Aber haben die beschriebenen Erziehungsmethoden wirklich etwas mit Dominanz zu tun, oder handelt es sich hier vielmehr um eine Missinterpretation von Dominanz?

Wann ist man denn eigentlich dominant? Doch dann, wenn man souverän, ruhig und besonnen mit einer Situation umgeht, und sie daher kontrolliert und damit auch, ACHTUNG, dominiert. Man steht über den Dingen und hat alles im Griff. Dominanz hat also scheinbar nichts mit der häufig assoziierten Gewalt, Brutalität und Aggressivität zu tun. Es ist eben nicht der Alphawurf, oder das kompromisslose Durchsetzen von Befehlen. Das ist eher Machtmissbrauch. Und es ist auch nicht der Hund, der im Durcheinander der Pubertät die Ohren auf Durchzug hat, oder bei getriggertem Jagdinstinkt eben nicht auf Rückruf reagiert.

Eine dominante Persönlichkeit besitzt Souveränität. Sie übernimmt Führung und damit Verantwortung. Sie hat keine Angst vor Konflikten, da sie sich durchsetzen und für sich einstehen kann, und damit auch für die Familie oder das Rudel einstehen kann. 

Und gerade diese Eigenschaft sollte ich als Ersatzelternteil meines Hundes besitzen. Um etwas beschützen, versorgen und erziehen zu können muss man es auch kontrollieren und damit, ui da ist es wieder das böse Wort, dominieren. Ja, und ich höre schon, dass nach neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen Hunde den Menschen nicht für einen Hund halten. Sie wären ja auch schön doof, wenn sie das täten. Aber meines Erachtens schließt diese Tatsache nicht aus, dass ein Hund mit einem Menschen einen sozialen Verband in Form einer Familie oder eines Rudels bilden kann. Als Mensch mit Hund hat man meines Erachtens sogar die Verantwortung dem Hund einen bestmöglichen Rudelersatz zu bieten, denn man hat ihm ja sein echtes Rudel genommen.

Dominanz zu zeigen, besagt auch, dass ich Stellung beziehe und für etwas Verantwortung übernehme.

Und die muss ich als Hundehalter für meinen Hund übernehmen, da ich ihm meine Welt aufgezwungen habe und eine Menge Erklärungsbedarf vorhanden ist. Dazu gehört es eben ihm Halt zu geben, ihn zu führen, anzuleiten, zu beschützen, Struktur in Form von Regeln zu geben und auch mal ganz klare und deutliche Ansagen zu machen, um für Ordnung zu sorgen, die ja letztendlich wieder für Sicherheit sorgt. Eben die Situation zu kontrollieren und damit zu dominieren.

Manchmal wünsche ich mir die Zeit als Kind zurück, in der man unbeschwert, frei von Verantwortung und Verpflichtungen den Tag genießen konnte. Es war sehr schön und hat sich sehr unbeschwert und frei angefühlt, dass meine Eltern und auch meine größeren Geschwister die meisten Situationen in meiner Kindheit geregelt haben und für mich Verantwortung übernommen haben. Hat es doch Schutz und Geborgenheit bedeutet. Aufgrund ihrer Dominanz habe ich ungezwungen in den Tag leben können. War das schön …

In diesem Sinne: Ein hoch auf die dominanten Rudelführer!

 

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Der muss doch mal rennen können – Was dein Hund alles im Freilauf lernt

Neulich war ich bei uns oben am Berg mit Strubbel auf Futterbeuteljagd, als plötzlich ein ziemlich großer Dobermann in einem Affenzahn, bellend auf uns zu rannte. Gott sei Dank konnte ich das Hündchen ohne große Probleme in die Richtung zurück schicken aus der es kam. Dennoch rutschte mir kurz das Herz in die Hose und meinem Strubbelchen auch. Ca. 15 Minuten später traf dann besagter Dobermann zeitgleich mit mir, ziemlich außer Atem, am Auto seiner Besitzerin ein. Sie hatte augenscheinlich dort auf ihn gewartet und fing ihn etwas ungelenk am Halsband wieder ein. „Ach, das ist ihrer.“ sagte ich. „Der ist eben hinten in der Wiese auf mich und meinen Hund mit einer ziemlich beängstigenden Geschwindigkeit zu gelaufen. Gut, dass er sich hat wegschicken lassen. Ist der ihnen ausgebüxt?“ fragte ich sie. „Nein, ich lass den immer so laufen. Der braucht das. Der tut ja keinem was. Er ist ein ganz lieber und der muss ja auch mal rennen können. Er ist dabei sooo glücklich. Das möchte ich ihm nicht nehmen.“ Entgegnete sie, stieg mit ihm ins Auto und fuhr davon. Stirnrunzelnd blieb ich zurück und schaute ihr lange nach …

Du wirst wahrscheinlich ahnen, dass Beschäftigung auch anders geht.

Denn die oben beschriebene Form der Beschäftigung bedeutet nicht viel Gutes für deinen Hund und dich. Was lernt nämlich dein Hund, wenn er einfach so freiläuft. Dabei muss es noch nicht Mals so eine extreme Form sein, wie in meiner Geschichte aus dem Alltag beschrieben, sondern es genügt, wenn du deinen Hund einfach regelmäßig seiner Wege gehen lässt auch wenn er in Sichtweite ist. Dein Hund ist im Alleingang unterwegs. Alle Erfahrungen, die er dann macht, macht er ohne dich. Ob für ihn nun positiv, wie z.B. Aas fressen, Rehe jagen, Hühner fressen, läufige Hündinnen decken. Aber auch negativ, wie Rüden verscheuchen und dann vom bösen Hofhund gebissen werden, einer Hundetrainerin begegnen, die sich einfach so mit ihrem Hund auf seiner Wiese bewegt, dem Jäger vor die Flinte laufen, oder vors Auto. Alles ohne dich.

Keiner mit dem er schöne Erlebnisse teilen kann, oder der ihm zeigt, wie er sich in unangenehmen und gefährlichen Situationen verhalten soll.

Keiner der ihn erzieht, führt, lenkt und leitet und ihm damit hilft und Halt gibt. Dabei muss der Hund noch nicht Mals weit weg oder außer Sicht sein. Es genügt, wenn er allein im Gras stöbert. Oder zu allen Hunden hinrennt „um zu spielen“. Alles ohne dich. Du bist unwichtig und vielleicht auch nur unnötiger Ballast, wenn du ihn versuchst zurückzurufen und er nicht kommt. In den wenigsten Fällen wollen Hunde übrigens spielen wenn sie auf Hunde treffen, und die anderen Hunde auch nicht. Wie das mit dem Spielen bei Hunden ist, erkläre ich an anderer Stelle in meinem Vortrag „Hündisch für Hundehalter“ oder in meinem E-Book „Böser Hund“. Aber zurück zum Freilauf. Freilauf wie gerade beschrieben heißt für eure Beziehung du bist bedeutungslos, er braucht dich nicht, oder kann dich nicht gebrauchen. Du spielst keine tragende Rolle und sorgst auch nicht für nötige Sicherheit. Du gibst Verantwortung ab. An deinen Hund. Glückwunsch, denn, wie nützlich ist das für eure Beziehung? Die alltäglichen Situationen? Wenn du Verantwortung abgibst? Nicht da bist. Dein Hund schöne Erlebnisse nicht mit dir teilt und du ihm in schwierigen Situationen die alleinige Verantwortung überlässt und ihm nicht hilfts und der Gefahr überlässt. Ist Freilauf und Leine los wirklich sooo toll für Hunde? Macht es ihn als soziales Tier wirklich glücklich? Stärkt das die Beziehung, sein Vertrauen? Hört er dadurch besser? Geht er dadurch besser an der Leine? Oder ist es einfach nur schlecht für die Beziehung da dort nichts Gemeinsames ist?

Lässt man seinen Hund im Freilauf vielleicht sogar im Stich?

Ist es nicht viel besser gemeinsam mit seinem Hund Abenteuer zu erleben? Gemeinsam nach einer (Ersatz-)Beute zu jagen. Talente kontrolliert und sicher ausleben zu können. Stärkt nicht das das Vertrauen? Fühlt der Hund sich nicht eigentlich so viel besser? Sicher an der Leine, mit seinem Menschen. Ohne Belästigung von bellenden freilaufenden unkontrollierten Dobermännern. Und wenn dann mal einer kommt passt Frauchen auf und schlägt ihn in die Flucht.

Es geht nicht darum den Hund niemals von der Leine zu lassen, aber es geht darum Freilauf verantwortungsvoll zu gestalten und aufzubauen. Dies kann nur mit Leine geschehen, weil wir nun mal langsamer sind als Hunde, und sie uns die Kontrolle vereinfacht und ermöglicht. So sorgt man für Sicherheit und stellt eine vertrauensvolle Beziehung her. Denn die macht eine Erziehung, die für einen kontrollierten Freilauf nötig ist, erst möglich. Schon dein Welpe sollte lernen sich am Menschen zu orientieren und von ihm kontrolliert zu werden. Nämlich an der Leine.

So viele lassen den Welpen und den Junghund ständig freilaufen und freuen sich ihm diese vermeintliche Freiheit zu gönnen.

Nicht mit schlechter Absicht. Oft aber aus Unwissen und Bequemlichkeit. Er zieht ja auch so doof in die Leine, das ist lästig, und er soll sich ja auch mal austoben. Dabei lassen Sie ihn oft ins offene Messer laufen, ohne es zu merken. Bis dann in der Pubertät die ersten Probleme auftauchen, vom Halter erkannt, oder auch nicht. Er spielt doch so schön mit den anderen, wird aber zur Plage für alle. Wie er sich selbst damit fühlt, kann man nur erahnen. Ich bin aber überzeugt davon nicht gut.

Freilauf bedeutet nicht Freiheit, sondern Verantwortung.

Was spricht dagegen, dass er an der Leine gemeinsam mit seinem Menschen spannende Sachen macht und seinen Interessen gemeinsam mit seinem Menschen nachgeht? Unter kontrollierten Bedingungen? Nur so kann er lernen sich auch im Freilauf an ihm zu orientieren. Er lernt, dass der Mensch Verantwortung für ihn übernimmt und man gemeinsam Spaß hat. In einem sicheren Umfeld und ohne Gefahr für sich und andere. Ohne Übergriffe auf andere oder von anderen.

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Warum dir Anti-Giftköder-Training nicht weiterhilft!

Es gehört in vielen Hundeschulen zum Standardprogramm Anti-Giftköder-Training anzubieten. Aber warum mache ich es nicht, wo es doch scheinbar zu einer guten Hundeschule dazu gehört?

Auch die Bild-Zeitung macht mit Angst, Gewalt, Hass und Sex extrem gute Geschäfte. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich das machen muss. Generell biete ich meinen Kunden nur Dinge an, von denen ich selbst überzeugt bin und die ich auch für meine Kunden erfolgsversprechend und zielführend finde. Und ich suche nicht nach angstbesetzten Themen, mit denen ich zwar ködern könnte, aber keine nachhaltigen Erfolge erziele.

Abgesehen davon, dass mir die reißerische Bezeichnung nicht gefällt, bin ich vom herkömmlichen Anti-Giftköder-Training auch absolut nicht überzeugt.

Warum erkläre ich dir im Folgenden.

Vielleicht hast du ja auch so einen Hund, der alles von der Straße frisst, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Daher treibt dich die Sorge um, dass er auch mal etwas fressen könnte, was ihm nicht so gut bekommt, oder was vielleicht sogar absichtlich ausgelegt wurde, um ihn zu töten. Aber auch wenn du keinen Staubsauger-Hund hast, kann einen schon ein ungutes Gefühl beschleichen, wenn man zum Beispiel auf Social Media mal wieder von einem Giftköder hört. Viele dieser Alarme stellen sich übrigens im Nachhinein als Fehlalarm heraus – Stichwort: Angst, Gewalt, Hass und Sex – dennoch gibt es sie, die Wahnsinnigen, die Giftköder auslegen.

Ich möchte natürlich auch nicht, dass dein oder mein Hund etwas frisst, was ihm nicht guttut, dennoch würde ich dir nicht ein herkömmliches Anti-Giftköder-Training vorschlagen.

Wie geht so ein herkömmliches Training?

Beim herkömmlichen Training wird meist das Anzeigeverhalten eingeübt, also in unserem Fall die Anzeige von Fressbarem belohnt.

Hier geht es darum, dass du deinen Hund dafür belohnst, wenn er dir etwas Interessantes zeigt und es nicht sofort runterschluckt. Du verschaffst ihm durch Leckerchen die Befriedigung, die er sonst bei dem Gefundenen durch schnelles Verschlingen finden würde.

Die Nachteile sind, dass du ein wachsames Auge benötigst. Du musst ständig kontrollieren was dein Hund macht, da es sehr kontraproduktiv ist, wenn dein Hund etwas vor deiner Belohnung verschlingen kann.

Dein Hund muss eine sehr gute Selbstbeherrschung haben, damit er nicht schluckt, bevor du ihn belohnst. Das gilt es daher begleitend auch zu üben. Gerade die Hunde, die alles von der Straße saugen haben mit dem Thema Selbstbeherrschung oft ein massives Problem. Erwischt er dann doch etwas mal vor dir, wirft dich das im Training zurück und die Zuverlässigkeit des Anzeigeverhaltens schwindet.

Dein Hund wird dich unter Umständen mit seinem Anzeigeverhalten zur häufigeren Futtergabe manipulieren wollen und auch dort anzeigen, wo nichts ist, und das immer häufiger. Das Problem ist, wenn du ihn für die „Manipulation“ nicht belohnst, wird das Anzeigeverhalten meist wieder schlechter. Außerdem macht sich dann der ein oder andere Hund erst recht gezielt auf die Suche. Man kann ja jetzt doppelt abstauben. Ein kleiner Teufelskreis.

Das Antrainieren von Anzeigeverhalten ist komplex. Diese Form des Trainings benötigt intensives, beständiges, konsequentes Vorgehen, das einer ständigen Auffrischung bedarf. Häufig ist die Disziplin und die Fähigkeit beim Training strukturiert vorzugehen beim Trainierenden nicht vorhanden.

Fazit: Ich finde diese Form des Trainings viel zu aufwendig und fehleranfällig um sichere, erfolgversprechende Ergebnisse zu erzielen. Außerdem entspricht Dressurarbeit nicht meiner Natur, sondern ich übernehme viel lieber die mütterliche Aufgabe der Erziehung.

Und wie sieht das jetzt aus? Wie gehe ich vor, damit mein Hund nicht ungehemmt alles frisst was ihm vor die Nase kommt?

Sobald ein Hund ins Haus kommt, sollte gemeinsame Beschäftigung im Vordergrund stehen. Im Rahmen dieser Beschäftigung darf der Hund seine Bedürfnisse, hetzen, schnüffeln, fressen, suchen, usw. unter Kontrolle ausleben. Wenn ein Hund alles vom Boden frisst, ist das nämlich nichts anderes als Jagdverhalten, das der Hund ausleben möchte. Ich mache das mit der Futterbeutelarbeit, die hervorragende Möglichkeiten bietet den Bedürfnissen des Hundes gerecht zu werden und ihn gleichzeitig zur Impulskontrolle und Zusammenarbeit erzieht, so dass Verbote oft gar nicht mehr notwendig sind.

Bestimmte Bereiche sind tabu. Stöbern im Gebüsch oder im tiefen Gras ohne meine Anweisung ist nicht erlaubt. Der Hund wird von diesen Bereichen ferngehalten.

Ich baue ein Abbruchsignal (knurren/nein) auf. Das hat der Hund idealerweise schon als Welpe gelernt. Daher knurre ich auch so gerne, denn dieses Signal kennt der Hund von seiner Mutter und weiß was es bedeutet. Nämlich das was er da tut sofort sein lassen. Wichtig ist aber, dass es hier nicht darum geht, ständig zu verbieten, sondern im absoluten Ernstfall eine Handlung abbrechen zu können. Ständige Verbote können das verbotene Verhalten noch verstärken, besonders bei eigenwilligen und impulsgesteuerten Hunden.

Gehe mit deinem Hund vorausschauend. Träume nicht. Um die Döner-Bude, den Mülleimer, die Parkbank, das verlockende Gebüsch wird ein Bogen geschlagen.

Aber das aller wichtigste ist gemeinsame, für den Hund bedürfnisgerechte Beschäftigung. Nicht einfach nur Spazierengehen, wo man Hunde regelrecht dazu zwingt sich selbst eine Beschäftigung zu suchen. Sondern du bietest ihm etwas an, was er dann mit dir unter Kontrolle nach Herzenslust betreiben kann und ihn gar nicht erst auf die Idee bringt eigenständig nach etwas zu suchen.

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Vier Grundbedürfnisse deines Hundes und wie sie die Leinenführigkeit beeinflussen – Teil 4 Territorialinstinkt

Hunde leben in Territorien. Es ist ein durch Markieren gesichertes und abgegrenztes Gebiet, in dem man jagt, schläft, sich fortpflanzt, spielt und viele andere Dinge macht, die man als Hund eben so macht. Ein eigenes Territorium sorgt für Sicherheit. Jeder Hund hat das Bedürfnis nach Abgrenzung und Sicherheit. Auch wir Menschen schützen unseren Besitz durch Gesetze, Zäune, Passwörter usw. Dringen Fremde unerlaubt in dieses Revier ein bedeutet dies Gefahr, denn es dringen nur Individuen in fremde Territorien ein, die keine eigenen Sicherheiten haben und welche benötigen.

Territoriales Verhalten
👉 markieren
👉 schnüffeln
👉 hinlaufen zu/kontrollieren/begrenzen von Menschen und Hunden („Der will nur hallo sagen“, „Der will nur spielen“, „Der tut nix“)
👉 Imponierverhalten (Schwanzwedeln, T-Stellung, Rempeln, Galoppieren, Lauern usw.)
👉 aggressives Verhalten gegen Artgenossen und Menschen
👉 aggressives Verhalten gegen und (ver)jagen von Artgenossen, Menschen, Fahrrädern, Autos, Kindern …
👉 bellen und zur Tür rennen, wenn es klingelt

Welches Verhalten zeigt sich an der Leine?
👉 ständiges Markieren
👉 Nase nur am Boden
👉 Hund möchte an manchen Stellen nicht weitergehen
👉 nervös
👉 aggressives Verhalten gegen Artgenossen, Menschen sich bewegende Objekte

Aggressives Verhalten gegen Artgenossen, und auch gegen Menschen, ist erstmal keine Verhaltensstörung. Es signalisiert aber, dass sich dein Hund in seiner Sicherheit bedroht fühlt. Auch Nervosität, ständiges Markieren und Schnüffeln können ein Zeichen für territoriale Verunsicherung sein.

✔Fazit: Hat dein Hund an der Leine Probleme mit territorialen Reizen und zieht deshalb oder ist unaufmerksam? Dann meide diese erstmal. Die Probleme hat er übrigens auch ohne Leine, nur zeigen sie sich dort anders. Gestalte deine Ausflüge mit ihm so, dass er Vertrauen zu dir entwickelt und sich gut von dir beschützt fühlt. Wenn du ihm das klar machen kannst, wird er es nicht mehr für nötig halten aggressiv auf seine Umwelt zu reagieren. Schütze ihn an der Leine und natürlich auch ohne Leine vor Übergriffen anderer Hund oder Menschen. Zwinge ihm Sozialkontakte nicht auf. Dein Hund hat nicht das Bedürfnis ständig auf Artgenossen zu treffen. Meide die klassische Hundewiese. Unkontrollierte und chaotische Situationen, in die keiner eingreift, weil sie nicht verstanden werden, sind nichts für dich und deinen Hund. Außerdem solltest du deinen Hund räumlich, also territorial mehr eingrenzen, so dass er sich nicht verantwortlich für euren Lebensraum fühlt und du ihn damit nicht zusätzlich verunsicherst.

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